Meistens sind es ja nur Kleinigkeiten, die den Experten und Genießer vom ahnungslosen Touristen unterscheiden. Wir haben dazu eine Liste mit Tipps zusammengestellt, mit denen Sie souverän auftreten und einen guten Eindruck hinterlassen. Und nebenbei haben Sie auch mehr Spaß im Urlaub.

Was Sie KEINESFALLS machen sollten:
  • Einheimische als Italiener, Österreicher oder Deutsche bezeichnen. Richtig ist Südtiroler.

  • CIAO! Das kennt jeder und das klingt sympathisch. Aber so grüßt man nur Bekannte und Freunde, nicht aber den Kellner oder Gastwirt und andere Respektspersonen. Genauso wenig können Sie die Kassiererin im Supermarkt auf die Wange küssen.

  • Bestellen Sie keinen trockenen Wein im Lokal. Selbiger ist eine Selbstverständlichkeit und Sie outen sich als ahnungsloser Tourist.

  • Spaghetti mit Gabel und Löffel zu verspeisen, ist ausgesprochen unfein. Ebenso sind Nudeln keine Beilage.

  • „Rotweinschorle“, „Weißweinschorle“ heißen hier „G’spritzter“. Eiswürfel zu Wein ist absolut tabu!

  • Wer im Restaurant „Törggelen“ bestellt, muss damit rechnen, vom Kellner verdutzt angeschaut zu werden. „Törggelen“ ist kein Gericht, sondern ein alter, traditioneller Südtiroler Herbstbrauch.

  • Der klassische Fauxpas schlechthin: nach dem feinen Essen einen Cappuccino oder Latte Macchiato bestellen. Zeigen Sie Stil und bestellen Sie einen Espresso oder „caffè macchiato“.

  • Wechseln Sie ruhig das verschwitzte Hemd am Ende der Bergtour. Aber bitte nicht im Lokal oder auf der Terrasse. Das ist ähnlich unkultiviert wie eine Kirchenbesichtigung in der Badehose.

Was Sie UNBEDINGT machen sollten:
  • Ein Besuch im Gasthaus. Südtirol ist reichlich gesegnet mit eleganten Gourmetrestaurants. Trotzdem sollten Sie es nicht versäumen, in einigen der wunderbaren traditionellen Wirtshäuser einzukehren. Deftige Küche, herzliche Atmosphäre und freundliche Gastgeber erwarten Sie.

  • Verlassen Sie ruhig mal ausgetretene Pfade. Warum nicht frühmorgens oder zum Sonnenuntergang eine schöne Wanderung? Genießen Sie die herrliche Stimmung und die einzigartige Ruhe der Südtiroler Bergwelt.

  • Wildfremde Menschen grüßen auf der Straße. Kein Grund zur Beunruhigung. In vielen Bergdörfern und auf Wanderwegen ist es durchaus noch üblich, dass man sich nach gutem altem Brauch grüßt, auch wenn man sich noch nie begegnet ist. Erwidern Sie ruhig den Gruß. Das kostet nichts und beschert oft ein freundliches Lächeln.

  • In Südtirol nehmen die Menschen das Leben ruhig und gelassen. Auch wenn im Lokal das Essen etwas länger braucht, das ist kein Grund zur Panik. Hier geht man aus, um sich zu treffen und zu unterhalten, und nicht nur, um den Hunger zu stillen. Zeigen Sie Souveränität und Sie werden sich wundern, wie schnell die Zeit vergeht und wie viel mehr Spaß es macht.

Aus: Südtirols Süden Magazin 2006 | Georg Weindl